KulTürchen 19
Luise Neupert – Scherenschnitt-Ausstellung im Schmöllner Rathaus wird am 19.12. um 19:00Uhr eröffnet.
Vernissage mit Angela Kiesewetter-Lorenz und Elke Sieg gezeigt werden Scherenschnitte von Luise Neupert, dazu werden Limericks gelesen.
Luise Neupert wurde 1926 in Chemnitz geboren. Sie machte 1944 ihr Staatsexamen als Kindergärtnerin, konnte den Beruf wegen der Kriegswirren allerdings nie ausüben. Sie besuchte die Kunstgewerbeschule in Leipzig und studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Seit 1952 arbeitete sie mit ihrem Mann in Schmölln als freischaffende Grafikerin. Sie schufen ein breites Spektrum von Arbeiten, so Entwürfe für Werbematerialien, Veranstaltungsplakate, Ausstellungs-Design, vor allem für die Leipziger Messe, Buch-Illustrationen und Buchgestaltung, baugebundene Werke in Keramik, textile Collagen und Applikationen, Photographie und Malerei. Idee und Ausführung der jeweiligen Projekte wurden stets in gemeinsamer Arbeit realisiert, wobei Luise Neupert-Keil die künstlerische Ausführung, vor allem mit grazilen Federzeichnungen und kapriziösen Scherenschnitten, übernahm.
In den 1980er Jahren wandt sich Luise Neupert-Keil der freien bildenden Kunst zu, speziell dem Scherenschnitt. Damit hatte sie schon in den 1940er Jahren begonnen, und sie hatte ihn auch in der Werbegrafik benutzt. 1948 hatte sie einen Märchenreigen geschaffen, ihre Vorliebe für schwungvolle, beengte Formen aufzeigt.
Neben Märchendarstellungen schuf Luise Neupert-Keils Scherenschnitte zu Werken der Weltliteratur wie die Ilias, die Odyssee oder zu biblischen Themen. Besonders reizvoll jedoch dürften die erotischen Szenen sein, die sie aus dem Papier herausscnitt. Sie war eine der bedeutendsten Scherenschnitt-Künstlerinnen der DDR.