Kollektiv Kubik verwandelt Gößnitz in eine bunte Wunderwelt

Am 10. Juni verwandelte sich der Gößnitzer Stadtraum in eine bunte Spielwiese für
Groß und Klein. Glitzernde Lamettavorhänge wehten im Wind, eine Bushaltestelle,
die sich in ein gemütliches Wohnzimmer verwandelte und ein Wunschbrunnen
mitten auf dem Freiheitsplatz. Das Kollektiv Kubik gab Gößnitz mit seinen
spielerischen und partizipativen Aktionen einen neuen Anstrich. Grell gelbe
Luftballons markierten Orte des Mitmachens, von denen es insgesamt neun zu
entdecken gab. Dem aufmerksamen Passanten boten sich, auf diese Weise,
außergewöhnliche Anblicke, die so die Sehgewohnheiten der Gößnitzer und
Gößnitzerinnen ein wenig auf den Kopf stellten. Papierfähnchen im Blumenbeet?
Gelbe Kapseln im Brunnen? Eine Station zum Postkarten stempeln neben dem
Briefkasten? Die grinsende Hecke und der glubschäugige Busch sorgten für allerlei
Erheiterung und positive Aufmerksamkeit. Beim Aufbau der kleinen Stationen
konnten die Künstlerinnen so manchen Bewohnern und Bewohnerinnen ein
Lächeln ins Gesicht zaubern.

Kollektiv Kubik zeigte, wie man mit einfachen Mitteln die eigene Umgebung
umgestalten kann – denn manchmal reichen schon kleine liebevolle Eingriffe, um
das Miteinander netter zu gestalten. Ebenso schafften die Künstlerinnen an
verschiedenen Orten einen Raum für Austausch, und das auf ganz simple Art und
Weise: Die Litfaßsäule wurde so zum Ort der stillen Konversation – ebenso die
Frontseite der Wohnzimmer-Bushaltestelle. Auf die Frage „Was brauchst du an
deinem Wohnort, um dich richtig wohlzufühlen?“ fanden sich ganz unterschiedliche
und spannende Antworten. Einige Bewohner und Bewohnerinnen haben wohl
schon alles, was sie dazu brauchen: leckeres Soft-Eis, Menschen zum Musik machen
oder gute Nachbarschaften. Anderen fehlt ein gutes kulinarisches Angebot oder
Sauberkeit, um sich richtig wohlzufühlen. Die Bushaltestelle wurde so für einen Tag
zum Sprachrohr der Gößnitzer und Gößnitzerinnen – und das mit einfachen Mitteln.
Kollektiv Kubik ist es damit gelungen zu zeigen, dass es nicht unbedingt immer
aufwendige Lösungen braucht, um (kleine) Veränderungen anzustoßen.

Was die kleinen Interventionen bewirkt haben, kann natürlich erst mal schwer
gemessen werden, allerdings sind die Künstlerinnen davon überzeugt, dass schon
kleine Impulse reichen, um die mentalen Infrastrukturen umzubauen: „Wir müssen
wieder das Gefühl zurückerlangen, selbst etwas verändern zu können. Wenn es
aufgrund mangelnder Rentabilität kein Kino mehr gibt, können wir uns fragen, ob
wir das nicht selbst in die Hand nehmen können? Einen Beamer besorgen, ein altes
Betttuch, ein bisschen Kreativität und Sitzmöglichkeiten zum Mitbringen und schon
kann es losgehen mit Open-Air-Kino“, meint eine der Künstlerinnen.
Also, auf die Plätze fertig los: Macht euch eure Welt, wie sie euch gefällt!

Fotos & Text: Kollektiv Kubik

Mehr Infos: https://www.instagram.com/kollektivkubik/

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